Sesshin am Benediktushof Holzkirchen

Zen-Ken-Sho – der Zen-Weg mit Schwert und Pinsel

20.-23. August 2023

Seit vielen Jahren unterrichte ich am Benediktushof Holzkirchen (in der Nähe von Würzburg) ein Sesshin (Periode gemeinsamen intensiven Übens). Ein Sesshin ist eine gute Gelegenheit, um Zazen (Zen-Meditation im Sitzen), Hitsuzendo (Zen-Kalligraphie mit Pinsel und Tusche) und Aikiken (Aikido-Übungen mit dem Holzschwert) in schöner Umgebung zu praktizieren.

Morgens um 6:00 Uhr beginnen wir mit Sarei, einer einfachen Tee-Zeremonie im Zendo (dem Übungsraum), gefolgt von einer Runde Zazen. Anschließend Aiki-Taiso (Atem- und Bewegungsübungen aus dem Aikido, ähnlich Chigong). Danach rezitieren wir Sutren, meist das Hannya Shingyo (Herz-Sutra).

Frühstück, Samu (gemeinsame Arbeitszeit im Haus) und eine kurze Pause unterbrechen die Übungszeit, bevor wir uns wieder im Zendo treffen. Wir beginnen mit Zazen, gefolgt von Hitsuzendo und Aikiken. Die Übungszeit am Vormittag dauert insgesamt etwa zweieinhalb Stunden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen ist viel Zeit zum Ausruhen, spazieren gehen oder Kaffee trinken. Wer möchte, hilft mir im Zendo mit Vorbereitungen zum Hitsuzendo, Zeitungen falten usw. … das ist auch immer eine gute Gelegenheit zum Gespräch.

Am Nachmittag nochmals der gleiche Rhythmus: Zazen, Hitsuzendo, Aikiken. Anschließend gibt es Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit mir, oder etwas Pause vor dem Abendessen.

Die letzte Übungsperiode am Abend besteht aus zwei Runden Zazen, anschließend etwa 30 Minuten Zen-Vortrag. Zum Schluss noch eine Abend-Rezitation, und ab 21:00 kann man schlafen gehen. Oder freiwillig alleine weiter Zazen üben (yaza) … fünf Minuten, oder bis zum nächsten Morgen!

Einen typischen Tagesablauf habe ich zur besseren Übersicht hier als PDF-Download zur Verfügung gestellt.

Zen-Ken-Sho Sesshin am Benediktushof.

Zen-Ken-Sho Sesshin am Benediktushof.

Hier der Text aus dem Programmheft des Benediktushof:

Wir erfahren die Einheit von Stille, Dynamik und Kreativitätim ZenKenSho no Michi. In diesem Kurs praktizieren wir Zazen – die Meditation im Sitzen, Aikiken – Übungen mit dem Holzschwert und Hitsuzendo – die Zen-Kunst mit Pinsel und Tusche.

Beim Zazen komme ich ganz zu mir selbst, im Aikiken erfahre ich Entschlossenheit in der Verbindung von Körper und Geist und im Hitsuzendo begegne ich mir in der Tuschespur, die ich schreibe. Sitzkissen, Holzschwert und Pinsel sind unsere Hilfsmittel auf diesem dreifachen Übungsweg, Kokyu, die Atemkraft, das verbindende Element.

Sitzperioden zu 25 Minuten wechseln sich ab mit Einzel- und Partnerübungen mit dem Holzschwert sowie dem Schreiben von Formen und japanischen Schriftzeichen mit einem großen Pinsel auf Zeitungspapier auf dem Boden. Alles wird von Anfang an erklärt!

Das Material ist vorhanden, Anfänger/innen wie Fortgeschrittene sind herzlich willkommen!

Die Anmeldung zum Sesshin erfolgt direkt über den Benediktushof!

Ein paar Tipps für alle, die zum ersten Mal teilnehmen:

  • Bitte bringen Sie bequeme, lockere Kleidung mit! Eine enge Jeans ist zum Zazen eher nicht geeignet.
  • Für das Zazen gibt neben den klassischen Sitzkissen auch Bänkchen, Hocker und Stühle. Allerdings schreiben wir im Sitzen auf dem Boden.
  • Wie sehr das Sesshin körperlich anstrengend wird entscheiden Sie selbst! Einige Runden Zazen sind immer freiwillig, und auch bei der Schwertübung kann man sich je nach Fitness eher schonen oder verausgaben.
  • Am ersten Abend treffen wir uns zuerst im Speisesaal, normalerweise 10 Minuten vor Beginn des Abendessens für eine kurze Einführung durch Mitarbeiterinnen des Benediktushof.
  • Auch Anfänger/innen im Zazen, Aikiken oder Hitsuzendo sind ganz herzlich willkommen!

Bei Interesse beantworte ich gerne evtl. Fragen, schreiben Sie mir eine Mail: „genko“ AT „zen-muehle.de“.

Deutsche Version

Diesen Blog habe ich im Mai 2011 während meiner Reise in die vom Erdbeben und Tsunami zerstörte Tohoku-Region begonnen, damals auf Englisch. Vor ein paar Monaten hatte ich dann damit angefangen, einzelne Artikel ins Deutsche zu übersetzen, aber seit der Wiedereröffnung meines Dojos fehlt mir dafür einfach die Zeit.

Ich probiere jetzt etwas Anderes: den Blog schreibe ich weiterhin auf Englisch, auf Deutsch aber zusätzlich einige Artikel die konkret meine Arbeit im Dojo und meine Sesshin betreffen, als Ergänzung oder zusätzliche Information für evtl. Interessierte.

Bei all jenen, die gerne den Blog gelesen hätten aber nicht genug Englisch verstehen möchte ich mich entschuldigen! Vielleicht kommen Sie ja einmal zu Besuch in mein Dojo oder zu meinen Kursen, ich unterrichte (meistens) auf Deutsch!